Aktiv schützen und fördern

07.02.2019

Naturschutz braucht Kontinuität vor Ort

Bei HessenForst erfüllen wir Waldnaturschutz mit Leben. Um die Natur innerhalb und außerhalb des Waldes verantwortungsbewusst zu schützen, haben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Hilfe forstlicher Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten wertvolles Wissen angeeignet. Darüber hinaus verfügen sie über langjährig erworbene Spezialkenntnisse und werden permanent weitergebildet.
Der Naturschutz im Wald – insbesondere in den Naturschutz- und Natura2000-Gebieten – erfolgt in enger Abstimmung mit Naturschutzbehörden und -verbänden. Bei der Aufstellung von Pflegeplänen wirken unsere Maßnahmenplaner federführend mit.
Wenn’s drauf ankommt, sind wir da: Eine unserer großen Stärken ist die kontinuierliche Präsenz vor Ort – denn mal ehrlich, einmalige Projekte, deren Effekt nach kurzer Zeit verpufft, bringen für den Naturschutz wenig. Die permanente naturschutzorientierte Waldpflege und die Achtsamkeit für sensible Arten und Habitate hingegen sichern den Lebensraum Wald auf Dauer.

Gewinner der Waldpflege

Naturschutz – Wer profitiert?

Viele wichtige Arten des Ökosystems Wald wären ohne unsere naturnahe Pflege nicht vorhanden. Deshalb liegt es uns am Herzen, sowohl Bäume der Alters- und Zerfallsphase gezielt zu erhalten – als auch Waldpartien im Zuge von Pflegemaßnahmen kleinflächig aufzulichten. Klar, dass dazu auch der Schutz wertvoller Habitatbäume gehört. Folgende Waldbewohner freuen sich über die genannten Maßnahmen besonders.

Der Waldnaturschutz von HessenForst steht auf vier Säulen

HessenForst Naturschutzkodex

Wir Forstleute folgen unserer Berufung, die Zukunft des Waldes zu gestalten. Deshalb halten wir uns im Naturschutz an einen wichtigen Kodex: Bei all unseren Arbeiten haben wir den Biotop- und Artenschutz immer im Blick. Wir suchen aktiv den Dialog mit Naturschutzverbänden und bilden uns regelmäßig fort. So gelingt es uns, die Zukunft der Natur fortschrittlich zu gestalten.

Habitatbäume und Störungsminimierung

Man muss schon genau hinsehen, um die Höhle eines Schwarzspechts in zwölf Meter Höhe am Buchenstamm erkennen zu können. Umso wichtiger ist es, dass unsere Försterinnen und Förster wachsam sind, wenn es darum geht, einen „Habitatbaum“ ausfindig zu machen. Doch nicht nur in den Bäumen fühlen sich Spechte, Fledermäuse oder Wildbienen wohl – auch auf den Bäumen finden viele Arten ein Zuhause: Vögel wie Schwarzstorch, Rotmilan, Mäusebussard und Kolkrabe bauen hier ihre Horste. All diese Bäume markieren unsere Försterinnen und Förster als Habitatbäume. Und nicht nur das: Während der Brut- und Aufzuchtzeit der Jungen schränken wir die Holzernte ein, um Störungen in den entsprechenden Bereichen zu vermeiden.

Naturwaldentwicklungsflächen

Integrierter Naturschutz ist bei HessenForst ein Leitprinzip: Bei allen Arbeiten denken wir den Arten- und Biotopschutz immer mit. Ergänzend dazu überlassen wir ausgewählte Waldflächen sich selbst – im Sinne des Prozessschutzes. Der Wald kann sich hier ohne menschlichen Einfluss entwickeln.
Insbesondere seltene Waldgesellschaften wie Erlenbruch-, Aue-, Trocken- oder Schluchtwälder aber auch alte Waldbestände sind heute als Naturwaldentwicklungsflächen, früher Kernflächen, ausgewiesen – insgesamt 32.000 Hektar auf fast 2.300 Einzelflächen.

Naturwaldentwicklungsflächen/Kernflächen

Übersichtsliste der Naturwaldentwicklungsflächen/Kernflächen

Naturwaldentwicklungsflächen im ESRI-Shape-Format und ETRS89-Projektion

Wir stellen Ihnen die Grenzen der Naturwaldentwicklungsflächen, früher Kernflächen, in Form von Shape-Daten zur Verwendung in Geoinformationssystemen zur Verfügung. Den Link und die Zugangsdaten zum Download-Bereich erhalten Sie von uns auf Anfrage. Schicken Sie uns dazu bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Naturwaldentwicklungsflächen-Shapes“ unter Angabe Ihrer vollständigen Kontaktdaten und dem Verwendungszweck. Wir werden Ihnen dann innerhalb von zwei bis drei Werktagen den Zugriff ermöglichen. Ihnen entstehen dabei keine Kosten. Beachten Sie bitte die Nutzungsbedingungen.

Arten- und Habitatpatenschaften

Um besonders seltene Arten und Lebensräume gezielt zu fördern, haben wir Arten- und Habitatpatenschaften ins Leben gerufen: Jedes Forstamt hat mindestens eine Patenschaft für eine seltene Art oder ein besonderes Biotop übernommen. So gelingt es uns, Programme und Maßnahmen gezielt einzusetzen, um z.B. dem Schwarzstorch, dem Feuersalamander oder der Gelbbauchunke das Leben zu erleichtern. Doch auch seltene Lebensraumtypen wie Aue- und Niederwald sowie Mooren helfen wir durch unsere Patenschaften.

Unsere Überzeugung

Säulen des Waldnaturschutzes

Beim Thema Waldnaturschutz überlassen wir nichts dem Zufall. Unsere Försterinnen und Förster setzen alles daran, die Natur durch ihre Arbeit zu fördern, zu schützen und jeden Tag weiterzuentwickeln. Nur so können wir dem hohen Anspruch an den Schutz des Waldes gerecht werden – davon sind wir überzeugt. Als Selbstverpflichtung haben wir unsere Überzeugung schriftlich fixiert: Die Naturschutzleitlinie für den Staatswald des Landes Hessen prägt seit 2010 unser forstliches Handeln. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Fachleuten aus Forst und Umwelt haben wir damit ein effektives und richtungsweisendes Werkzeug für den Naturschutz im Wald geschaffen. Das bestätigt das Umweltministerium durch die Inkraftsetzung der Leitlinie, die von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie (HGON), dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) unterschrieben wurde.

Vielfalt in allen Farben

Wenn es um Waldnaturschutz geht, sind unsere Försterinnen und Förster Experten – sie verstehen es, den Wald verantwortungsvoll zu nutzen und gleichzeitig seine Artenvielfalt zu fördern. Auf über der Hälfte unserer Waldflächen hat der Naturschutz eine besondere Bedeutung. Ein Blick in Hessens Wälder beweist: Hier fühlen sich seltene Arten wohl.