In der Vergangenheit sind, meist aus ökonomischen Gründen oder mangelnder Pflege, viele Waldränder verschwunden. Das hat zur Folge, dass die vielfältigen positiven Eigenschaften eines natürlichen Waldrandes nicht mehr existieren.
Am Forstamt Weilmünster ist man sich der großen Bedeutung von natürlichen Waldrändern bewusst. Aus diesem Grund werden aktuell im Forstamt Weilmünster aktiv Waldränder geschaffen, welche dem natürlichen Aufbau entsprechen.

Welche positiven Eigenschaften hat ein Waldrand?
Waldränder reduzieren negative Wirkungen auf den Wald und haben viele positive Eigenschaften:
Nutzfunktionen:
- Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren
- Ausgangspunkt für die natürliche Verjüngung und Verbreitung seltener Pflanzen
- Erhalt von Genressourcen
- Übergang (Brücke) zwischen Wald und Feld oder verschiedener Waldstrukturen
Schutzfunktionen:
- Minimiert Frost- und Sturmschäden sowie Wind- und Wassererosion
- Geringere Waldbrandgefahr
- Lärm- und Sichtschutz
Idealer Waldrandaufbau
Ein optimaler Waldrand ist 10 – 30 m breit und besteht (vom Feld beginnend) aus einer Kraut-, Strauch- und Überganszone. Erst danach beginnt der eigentliche Wirtschaftswald in dem Forstwirtschaft betrieben wird.
Bei der Anlage der verschiedenen Zonen wird darauf geachtet, dass diese unregelmäßig ineinander übergehen um eine maximale Diversität zu erzielen.
Die Auswahl der Pflanzen erfolgt sehr sorgfältig. Die Bäume und Sträucher werden nicht nur standortsabhängig und an das Höhenwachstum ausgewählt, sondern auch nach ihrem zeitlichen Blühverhalten sowie in der Fruchtbildung aufeinander abgestimmt. Dadurch wird das Angebot an Pollen, Nektar und Früchten über einen langen Zeitraum gewährleistet.