Bald ist in unseren Wäldern ein farbenfrohes Naturschauspiel zu bewundern: Mit vielen Farben und Formen erfreuen auch einige besonders geschützte Blumen die Waldbesucherinnen und Waldbesucher: Märzenbecher, Leberblümchen, Schlüsselblume und Seidelbast bringen die ersten bunten Farbtupfer zurück in den Wald.
Frühblüher müssen schnell sein
Dabei setzen die Pflanzen auf Licht und Schnelligkeit. Denn schon im Mai, wenn die Bäume belaubt sind, kommt nur noch ein Bruchteil des Tageslichtes am Waldboden an. Bis dahin müssen die Frühblüher von der Befruchtung der Blüte bis zur Samenreife alles durchlaufen haben. Die meisten dieser Arten ziehen sich anschließend wieder in die Erde zurück und warten auf ihren neuen großen Auftritt im nächsten Frühling.

Zarte Pflänzchen bitte nicht pflücken
Viele Frühjahrsblüher stehen unter Naturschutz. Manche enthalten auch giftige Inhaltsstoffe, wie der Märzenbecher oder der Seidelbast. Pflücken sollte man sie auch deshalb besser nicht. Laub- und Mischwälder sind ihr Zuhause. Die Forstleute sorgen mit der Waldpflege für ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Unsere Wälder sind gerade durch die kontinuierliche Pflege besonders artenreich.

Wichtige Rolle im Ökosystem
Ein weiterer Grund für einen achtsamen Umgang mit den kleinen Pflänzchen ist ihr Nahrungsangebot für Insekten: Insbesondere Hummeln, die ebenfalls zu den Frühstartern der Natur zählen, sind auf Pollen und Nektar der frühen Blüten angewiesen. Aber auch Ameisen nutzen den reich gedeckten Tisch der ersten Blumen, um Kraft nach dem langen Winter zu schöpfen. Diesen Appetit nutzt das Leberblümchen geschickt aus: Es verfeinert seine Samen mit schmackhaftem Öl. Die Ameisen bringen die Samen deshalb gerne in ihre Nester – verzehrt wird aber nur der Ölkörper, die verteilten Samen können keimen.

