Römischer Wachturm

21.01.2022

Das Bild zeigt die Rekonstruktion eines römischen Wachturms 3/26 bei Idstein – Dasbach. Diese realistische Nachbildung eines Steinturmes aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. wurde 2002 fertiggestellt und ist einer von etwa 900 Wachtürmen am Obergermanisch – Raetischen Limes zwischen Rhein und Donau. Mit einer Länge von etwa 550 Km ist er das größte Bodendenkmal in Mitteleuropa und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO.

Nachdem die zunächst aus Holz gebauten Türme immer wieder durch Brandstiftung zerstört wurden, errichteten die Römer diese Bauwerke nachfolgend aus Stein.

Aus drei Etagen bestehend, dienten die Wachtürme zur Überwachung der Grenzlinie zwischen dem Barbaricum und dem Römischen Reich. Die Besatzung, zwischen drei und sechs Soldaten, verständigte sich mit der Wache auf dem Nachbarturm, akustisch oder visuell mittels Blasinstrument bzw. Fackel.

Das Bild zeigt, in der Natur deutlich wahrnehmbarer, eine Bodenerhebung, welche die fast zweitausend Jahre alten, steinernen Überreste des Wachturms 3/11, nordwestlich von Taunusstein-Orlen, beherbergen. Vielfach wurde das Baumaterial nach dem endgültigen Abzug der Römer für andere Bauwerke, durch spätere Siedler, wiederverwertet. Im Wald oft noch sichtbar, sind die Turmstandorte auf landwirtschaftlich genutzten Flächen nur noch sehr schwer zu erkennen.             
Auf diesem Doppelturmstandort befand sich zunächst ein Turm aus Holz, was bei Ausgrabungen durch die Reichs-Limeskommission aufgrund von Brandspuren im Boden nachgewiesen werden konnte. Im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Wiesbaden-Chausseehaus befinden sich über dreißig Standorte ehemaliger Wachtürme aus der römischen Besatzungszeit.