PM: Wege für den Wald

22.08.2022

Regionales Natursteinmaterial für unsere Wanderwege und Rückhaltebecken
für das kostbare Wasser in der Klimakrise


Der Landesbetrieb HessenForst pflegt und unterhält fast 13.000 Kilometer Waldwege im
Staatswald. Sie sind nicht nur Zugang für Erholungssuchende, sondern auch notwendige
Infrastruktur für Pflegemaßnahmen im Wald, die Holzernte und für Rettungsmaßnahmen. „Etwa
alle acht bis zehn Jahre setzen wir die Wege instand,“ erklärt Johannes Flikschuh, Leiter von
HessenForst Technik in Bebra: „Dafür verwenden wir ausschließlich regionales
Natursteinmaterial.“ In den Naherholungsgebieten passt der Landesbetrieb die Pflegeintervalle
entsprechend an und verstärkt den Wegekörper mit einem feinen Natursteinmaterial. Doch
Flikschuh sorgt sich um die Zukunft der Waldwege: „Wege und Wasser gehören zusammen.
Einerseits brauchen wir Wasser, weil die Feuchtigkeit für den Wegekörper der Kleber zwischen
den einzelnen Gesteinskörnern ist. Die anhaltende Trockenheit führt dazu, dass die Wegedecken
aufreißen und wir sie häufiger Instand setzen müssen“. Andererseits, erläutert Flikschuh, dass
Wege – je nach Neigung – eine zu rasche Entwässerung von Waldgebieten begünstigen können.
„Darum legen wir seit längerem verstärkt und systematisch Wasserrückhaltebecken an, in denen
sich das Wasser, das von den Wegen abfließt, sammelt, um anschließend langsam zu versickern.
Gerade bei Starkregenereignissen kann dies zu einer wichtigen Abflussverzögerung beitragen“.
Die anhaltende Trockenheit bereitet den Forstleuten Sorge. Besonders auf sandigen oder
steinigen Standorten können Bäume schlicht vertrocknen oder durch das fehlende Wasser so
geschwächt sein, dass sie zur leichten Beute für Schädlinge werden. Absterbende oder kranke
Bäume fallen dann um oder brechen ab.
Flikschuh ergänzt ein weiteres Argument für eine funktionsgerechte Wegeinfrastruktur: „Wenn es
im Wald brennt, müssen die Rettungskräfte mit ihren Einsatzfahrzeugen schnell an den Brandherd
kommen, um zu löschen. Und die Waldbrandgefahr nimmt in den trockenen, heißen Sommern, die
wir immer häufiger erleben, deutlich zu.“