Die Stechpalme

08.09.2021

Baum des Jahres 2021

Seit 1989 wird jedes Jahr in Deutschland von einer hier wachsenden Baumart begleitet.
2021 wurde eine der faszinierendsten und seltensten Arten des heimischen Waldes gewählt: Die Stechpalme.

Ihre immergrünen und stacheligen Blätter (dazu später mehr) haben schon immer die Phantasie beflügelt und sind auch heute noch ein Bestandteil im überlieferten Brauchtum. Ob als Hecke, als Weihnachtsdekoration oder als Zierstrauch im Garten ist sie auch heute noch sehr beliebt. In früheren Zeiten dienten besonders buschig gewachsene Exemplare als Verstecke, als Füllung von abgehängten Decken hielten die Blätter Mäuse fern. Diese wachsen übrigens als Schutz vor Fressfeinden nur im unteren Bereich stachlig. Sobald Rehe, Hirsche etc. diese sicher nicht mehr erreichen können, werden diese weniger und es werden teilweise auch gar keine Stacheln mehr gebildet.

Die Stechpalme wächst hierzulande tendenziell eher strauchförmig, bei milderem und ausgeglichenem Klima kann sie aber durchaus zu einem ansehnlichen Baum heranwachsen. In der forstlichen Nutzung spielt sie keine Rolle und wird geschützt. Gerade im Winter freut sich der Förster über den Anblick von grün doch sehr. Dennoch hat sie ein sehr schönes, hartes, helles Holz mit einem leichten Grünstich. Verwendet wurde es für feinste Tischlerarbeiten, sowie als Griffe für Messer, Hämmer (hier soll es Blasen verhindern), oder auch Spazierstöcke. So hat Goethe einen solchen besessen, vielleicht hat so also durch die Inspirationen beim Spazieren ein Stück Holz zur Weltliteratur beigetragen. Auch der Zauberstab von Harry Potter ist aus diesem Holz gefertigt.