Was ist ein Bodendenkmal?
§ 19 Denkmalschutzgesetz
Bodendenkmäler sind bewegliche oder unbewegliche Sachen, bei denen es sich um Zeugnisse, Überreste oder Spuren menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Lebens handelt, die aus Epochen und Kulturen stammen, für die Ausgrabungen und Funde eine der Hauptquellen wissenschaftlicher Erkenntnisse sind.
Viele Ortsbezeichnungen leiten sich von Bodendenkmälern ab.
Der Ortsname „Glashütte“ erinnert an eine frühgeschichtliche Anlage zur Glasherstellung, die Flurbezeichnung „Alteburg“ steht für ein Römerkastell oder eine Burg.
Erkennen, dieser teilweise mehrere Tausend Jahre alten Bodendenkmäler, ist für alle im Wald beschäftigten Personen eine vornehme Pflicht. Nur dann kann man sie vor Beschädigung oder gar Zerstörung bewahren.

Das Bild zeigt das allgemein bekannte Amphitheater im ehemaligen Römerkastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen. Amphitheater, auch Rundschanze genannt, findet man gelegentlich innerhalb römischen Kastellanlagen.
In diesen Arenen fanden nicht nur Gladiatorenkämpfe statt, es wurden vermutlich auch Theatervorstellungen, Versammlungen und militärische Vorführungen dargeboten.
Der Fund eines Greifenkopfs, als Teil eines Gladiatorenhelms, sowie einer Steintafel mit der Darstellung eines Tierfängers, bestätigen die Vermutung, dass in der Rundschanze Gladiatoren gegen ihresgleichen und oder auch gegen wilde Tiere gekämpft haben müssen.
Sedimenteinlagerung im Innern, Verwitterung am Aufbau und das Fehlen der Holztribüne, lassen die Anlage heutzutage wesentlich kleiner erscheinen als sie tatsächlich vor fast 2000 Jahren war. Der Durchmesser der Arena beträgt 41 m.

Das zweite Bild zeigt eine weitere Rundschanze am westlichen Rand der bekannten Ausdehnung des ehemaligen Kohortenkastells Zugmantel.
Sinn und Zweck dieser zweiten Arena lassen nur Vermutungen zu.
Wussten Sie schon…
… dass das Kastell Zugmantel von 90 n. Chr. bis 260 n. Chr., mit Unterbrechungen, als militärische Einrichtung benutzt wurde?